Systems Engineering in der Raumfahrt

Marie-Theres' Weg zu ihrem ersten Satelliten

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Bild Satellit DLR

Nächstes Jahr ist es wahrscheinlich so weit: Dann wird Marie-Theres Hahn in Richtung Weltall schauen können und wissen, dass dort oben ein Satellit mit einem optischen Kommunikationsterminal fliegt. Einem Kommunikationsterminal, an dem sie als Systems Engineer mitgearbeitet hat. Die 31-Jährige arbeitet seit 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikation und Navigation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ein emotionaler Moment wird das sein, sagt sie, wenn das Terminal für die Übertragung von Daten bei den Anwendungen im Orbit in Betrieb geht. Dann hat sich die aufwendige und präzise Arbeit im Labor ausgezahlt: „Das ist ja das Ziel unserer Arbeit, die wir am Boden vorher leisten müssen: Das wir sicher sein können, dass die Hardware, die wir entwickelt und gebaut haben, auch bei der Anwendung im All funktioniert. Dafür testen wir alle Eventualitäten und Risiken.“

Ein interdisziplinäres Team macht’s möglich

Studiert hat Marie-Theres Hahn Luft- und Raumfahrttechnologie im Bereich Maschinenbau. Die Begeisterung für MINT-Fächer war schon an der Schule da. „Ich habe aber schnell festgestellt, dass eine einzige Fachrichtung, also Physik oder Mathematik zum Beispiel, zu wenig anwendungsorientiert für mich ist“, sagt sie. Die Ingenieurswissenschaften waren dann die Lösung. „Da kann man auch mal etwas selber machen, kann etwas zusammenbauen.“ Ihre Arbeit im DLR-Labor ist daher auch tatsächlich sehr von handwerklicher Arbeit geprägt: „Wir bekommen unsere Systeme erst einmal als Einzelteile und müssen diese integrieren - ganz klassisch mit Schraubenzieher, mit Klebepunkten und verschiedenen Methoden des Zusammenbaus.“ Dabei ist das Team, in dem sie arbeitet, fachlich sehr interdisziplinär: Maschinenbau, Softwareentwicklung, Optik – die Expertisen aus vielen Bereichen sind notwendig, damit Aufbau und Tests der Hardware zum reibungslos funktionierenden Kommunikationsterminal auf Satelliten oder Flugzeugen führen. Wichtig dabei: die gute Kommunikation untereinander, konstruktive Diskussionen und letztendlich Problemlösungen, bei denen alle zusammenarbeiten.

Bild Marie-Theres Hahn

Zwischen Handwerk und Projektkoordination

Neben ihrer Tätigkeit als Systems Engineer hat die Ingenieurin noch eine weitere Aufgabe: Sie ist Projektleiterin für ein Aufbau eines weiteren Reinraums am Institut. „Bei uns am Institut für Kommunikation und Navigation besteht immer die Möglichkeit, je nach Erfahrung und Interessen, auch mal die Leitung eines Projekts oder eines Arbeitspakets zu übernehmen.“ Koordination und Abstimmung im Team und zu Projektpartnern im DLR, aber auch Zeit- und Ressourcenmanagement gehören dabei zu ihren Aufgaben. „Ich habe die Möglichkeit, in diesem eher infrastrukturseitigen Projekt vieles zu lernen und Methoden auszuprobieren. Im Labor hingegen sehe am Ende des Tages direkt, was ich geschafft habe - ich hatte morgens noch Einzelteile vor mir, und abends habe ich das System zusammengebaut und kann mit diesem guten Gefühl nach Hause gehen. Das ist ein gegenseitiger guter Ausgleich zwischen meinen Rollen als System Engineer und Projektleitung.“

Bild Marie-Theres Hahn 2

Am Rande der physikalischen Möglichkeiten

Für ihre Arbeit braucht sie oft eine große Portion Geduld und eine große Portion Motivation, sagt sie. Gerade in der Raumfahrt benötigen Projekte eine lange Zeit von der ersten Idee bis zur Anwendung. Verzögerungen oder auch Rückschläge gehören oft dazu. „Wir arbeiten an vielen Stellen am Rande des physikalisch Möglichen, damit haben wir jeden Tag neue Herausforderungen.“ Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland – kaum ein Projekt ist Routine. „Was wir machen, ist faszinierend. Und am Ende wird man mit dem Moment belohnt, in dem etwas fliegt und funktioniert. Wenn dann mit einer neuen Methode ein Bild übertragen oder ein Quantenschlüssel ausgetauscht werden kann - das sind die Momente, für die man das macht.“

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