Bauwesen: Mit Statik hoch hinaus

Gute Aussichten für Ingenieure, nicht nur von oben: In dieser Branche sind viele Stellen unbesetzt

Leila Weltersbach
2 Kräne vor einem Rohbau.

Das deutsche Straßennetz ist rund 830.000 Kilometer lang, dazu kommen 38.500 Kilometer Schienen und 39.500 Straßenbrücken. Nicht umsonst gehört das Bauwesen hier zu den größten und wichtigsten Industriezweigen. Im gesamten Baugewerbe sind 904.000 Menschen beschäftigt. Auch der Umsatz steigt jährlich an. Das Bauwesen erzielt eine Wirtschaftsleistung von 150 Milliarden Euro – immerhin 5,6 % des gesamten deutschen Bruttoinlandsprodukts. Die Berufsaussichten für Bauingenieure sind sehr gut – und trotz der Corona-Krise wurden 2020 rund 15.000 Menschen mehr im Baugewerbe eingestellt, als im Vorjahr.

Was kommt auf Dich zu?

Das Bauwesen wird in 4 Hauptbereiche aufgeteilt:

  1. Der Hochbau beschäftigt sich mit allen Bauwerken oberhalb der Erdoberfläche, der sogenannten Geländelinie.
  2. Zum Tiefbau gehören alle Baumaßnahmen unterhalb der Erdoberfläche.
  3. Dem Verkehrsbau oder auch Verkehrswegebau werden alle Straßen- und Schienennetze zugeordnet.
  4. Aufgabe des Wasserbaus ist die Wasserversorgung und -entsorgung.

Bei allen Projekten bist Du als Bauingenieur für die Technik, die Statik, die Funktionalität und die Sicherheit des Bauwerks zuständig. Bauingenieure entscheiden sich meist am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn für den Hoch- oder Tiefbau. Es gibt jedoch auch Einsatzfelder im Bauwesen, die beide Disziplinen miteinander verbinden. Deine Hauptaufgabe als Bauingenieur ist die technische Umsetzung von Bauplänen und Konzepten. Dazu gehören

  • Konzeption,
  • Planung,
  • Konstruktion,
  • Berechnung,
  • Herstellung,
  • Organisation,
  • Verwaltung,
  • Instandhaltung
  • und der Betrieb von Gebäuden und Bauwerken aller Art.

Es gibt verschiedene Fachbereiche, auf die Du Dich im Bauingenieurwesen spezialisieren kannst. Beispiele sind Beton-, Holz- oder Stahlbau, Baustoffe, Geotechnik, Baustellenmanagement, Bauausführung, Baubetriebswirtschaft, Abfallwirtschaft oder Bauinformatik bzw. Bausoftware.

Trends, die das Bauwesen seit einigen Jahren beschäftigen, sind der Umweltschutz und die Urbanisierung. Sie stellen Bauingenieure vor neue Herausforderungen und schaffen damit viele zusätzliche Arbeitsplätze. In den Städten werden moderne Infrastrukturen und Mobilitätskonzepte geschaffen und ausgebaut. Ein Beispiel sind Smart Cities – Konzepte, bei denen technologische Lösungen entwickelt werden, um Großstädte digital zu machen und ihre Bewohner so gut es geht miteinander zu vernetzen. Außerdem sollen effiziente Verkehrsnetze geschaffen und die Bestehenden optimiert werden.

Mit Blick auf den Umweltschutz beschäftigen das Bauwesen 3 Ziele: Zum einen eine gute Energiebilanz, indem Häuser besser isoliert werden oder sich völlig autark mit Energie versorgen. Zum anderen die erneuerbaren Energien, zu deren Gewinnung die entsprechenden Anlagen gebaut werden müssen – z.B. Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen. Und außerdem der Ressourcenschutz und das Recycling. Bauingenieure setzen sich hier mit sinnvollen Systemen zur Abfall- und Altlastenentsorgung auseinander.

Wo kannst Du arbeiten?

Der größte Teil der Bauvorhaben wird öffentlich von den Gemeinden, Ländern oder vom Staat ausgeschrieben. Dadurch besteht das deutsche Bauwesen hauptsächlich aus zwei Bereichen: Der Öffentlichen Verwaltung und mittelständischen Bauunternehmen. Es gibt alleine 16.500 Bauunternehmen, die für Dich als Bauingenieur interessante Arbeitgeber darstellen. Aber auch die großen Baukonzerne bieten viele Karriere-Möglichkeiten vor allem in der Bauindustrie und dem Bauhandwerk. Zudem kannst Du als Bauingenieur bei allen Unternehmen des Verkehrsbaus tätig werden. Der Öffentliche Dienst bietet Dir Jobs in den jeweiligen Bauämtern der Länder. Ihre Aufgabe ist der regionale Straßen- und Städtebau. Und wenn Dich die Beratung interessiert, bist Du in den Ingenieurbüros, die sich auf das Bauwesen spezialisiert haben, richtig.

Als Bauingenieur kannst Du deutschlandweit arbeiten. Jede Stadt benötigt Ingenieure, die öffentliche Gebäude sowie das Straßennetz planen und konstruieren. Auch der Bau von Autobahnbrücken oder der Ausbau der Schienennetze sind Beispiele für dauerhafte "Baustellen", die deutschlandweit vorhanden sind. Die größten Baukonzerne sitzen mit Hochtief in Essen, Strabag in Köln und Bilfinger in Mannheim. Die Deutsche Bahn, als größtes Verkehrsunternehmen, das ebenfalls eine Vielzahl an Bauingenieuren beschäftigt, sitzt in Berlin. Der Großteil der Unternehmen, die Bauingenieure beschäftigen, lässt sich aber dem Mittelstand zuordnen. Davon sind 24.900 im Hochbau und 2.800 im Tiefbau beschäftigt.

Als Ingenieur im Bauwesen verdienst Du zu Beginn Deiner Karriere durchschnittlich ein Bruttojahresgehalt von 47.200 €. Es hängt von der Größe des Unternehmens, dem Aufgabenfeld, Deinem Abschluss und dem jeweiligen Bundesland ab. Wie viel Du mit Deinen individuellen Voraussetzungen verdienen kannst, erfährst Du in unserem Gehaltsrechner.

Kurz gesagt:
  • Im Bauwesen kannst Du als Ingenieur in den Hoch- und Tiefbau sowie den Verkehrswegebau und den Wasser- und Umweltbau arbeiten.
  • Typische Arbeitgeber sind Großkonzerne, die sowohl Hoch- als auch Tiefbau abdecken, der Öffentliche Dienst von Städten und Bundesländern vor allem im Städte- und Straßenbau sowie mittelständische Bauunternehmen.
  • Spezialisieren kannst Du Dich als Bauingenieur auf Holz- bzw. Stahlbau, Baustoffe oder Abfallwirtschaft.

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