Was macht ein Agraringenieur?

Du bist mehr als Landwirt mit Uni-Abschluss

Tim Lamkemeyer
Eine Drohne besprüht ein Agrarfeld mit etwas

Als Agraringenieur:in bist Du die Expert:in für Landwirtschaft und die dort benötigte Technik. Ohne Dich gäbe es kein Getreide für Brot und Brötchen, das Melken von Kühen per Hand würde ewig dauern, vegane Ersatzprodukte würde es erst recht nicht geben und der Klimawandel hätte noch fatalere Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion. Agraringenieur:innen beschäftigen sich mit dem produktionstechnisch-naturwissenschaftlichen Bereich des Landbaus und kombinieren Naturwissenschaften, wie Biologie oder Chemie, mit den technischen und ökologischen Verfahren der Landwirtschaft.

In diesem Artikel erfährst Du, wie Deine täglichen Herausforderungen als Ingenieur:in für Agrartechnik, Agronom:in oder international Agricultural Engineer aussehen und worauf Du Dich spezialisieren kannst. Und eins schon mal vorweg: Du hast super viele Möglichkeiten, denn die Landwirte in Deutschland stehen der Landwirtschaft 4.0 mehr als aufgeschlossen gegenüber: 53 % nutzen bereits entsprechende Anwendungen, 30 % überlegen aktuell und nur für 16 % kommt sie nicht infrage.

Was sind Deine Aufgaben?

Du kommst als Agraringenieur:in in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen innerhalb der Landwirtschaft zum Einsatz. Beispielsweise planst Du Prozesse des landwirtschaftlichen Anbaus und der Tierhaltung und koordinierst Produktions- und Arbeitsabläufe in landwirtschaftlichen Betrieben. Auch die Qualitätssicherung der dort entstehenden Güter und Rohstoffe sowie deren Marketing und Vertrieb können im Beruf auf Dich zukommen. Außerdem erstellst Du Konzepte für den Umwelt- und Klimaschutz oder die Ressourcenschonung in der Landwirtschaft.

Wo kannst Du arbeiten?

Du steigst in der Landwirtschaft in den Ingenieurberuf ein. Neben klassischen Bauernhöfen und Landwirtschaftsbetrieben kannst Du aber auch bei mittelständischen und großen Unternehmen verschiedener anderer Branchen arbeiten. Beispielsweise bietet sich der Maschinenbau an, wenn Du Dich auf die Entwicklung und Produktion von Landmaschinen spezialisieren möchtest. In der Chemischen Industrie kannst Du in Konzernen der Lebensmittelindustrie oder Betrieben der Futtermittelwirtschaft durchstarten. Aber auch Wissenschaft und Forschung, wie z.B. die Erforschung und Weiterentwicklung von landwirtschaftlich genutzten Methoden und Technologien sowie der Öffentliche Dienst in Form von Landwirtschaftsbehörden und -ministerien kommen für Deinen Berufsstart als Agraringenieur:in infrage.

Die gängigsten Branchen, in denen Du durchstarten kannst, sind:

  • Leitung eines landwirtschaftlichen Betriebs: Du planst, welche Maschinen und Betriebsmittel Du benötigst, um möglichst effizient, kosten- und umweltschonend die Feldarbeit zu erledigen. Außerdem koordinierst Du den Einkauf von Futter oder Düngemitteln.
  • Nahrungskettenentwicklung: Du konzipierst Abläufe, die Nahrungs- und Futtermittel erzeugt werden. Die besondere Herausforderung für Agraringenieur:innen bildet dabei der Einsatz von Gentechnologie.
  • Zulieferindustrie: Mit Deinen Kolleg:innen aus der Biologie oder Chemie erforschst Du neue Saat- oder Düngemittel und findest heraus, wie sich unterschiedliche Anbaubedingungen auf das Wachstum und den Ertrag der Pflanzen auswirken.
  • Maschinenbau: Heute geht in landwirtschaftlichen Betrieben nichts mehr ohne Kreiselmäher, Melkmaschinen und Traktoren. Als Agraringenieur:in im Maschinenbau überlegst Du Dir, wie Du diese Maschinen etwa mithilfe von GPS autonom fahren lässt oder effizienter produzieren kannst.
  • Umweltschutz: Du bist Expert:in für Pestizide, Dünger und sonstige Pflanzenschutzmittel und sorgst dafür, dass sie die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Außerdem hast Du natürlich die Artenvielfalt immer im Hinterkopf.

Worauf kannst Du Dich spezialisieren?

Der Beruf als Agraringenieur:in ist gerade wegen seiner Vielfältigkeit so spannend. Du kannst in der Landwirtschaft eher in der klassischen Agrartechnik einsteigen oder Deinen Fokus auf Planung, Organisation und Betriebswirtschaft legen. Du hast die Wahl aus diesen Spezialgebieten:

  • Organisation der landwirtschaftlichen Produktion: Wenn Du Dich im Beruf auf eine planerische Tätigkeit spezialisierst, koordinierst und organisierst Du den gesamten Produktionsprozess eines landwirtschaftlichen Betriebes – sowohl in der Tierzucht als auch im reinen Pflanzenanbau. Dazu gehören auch die Teilbereiche Qualitätssicherung, Kostenkalkulation und die Erstellung von Konzepten zur Kosteneinsparung oder Ressourcenschonung.
  • Landmaschinenbau: Der Landmaschinenbau gehört zum klassischen Maschinenbau und findet meist in großen Unternehmen oder Konzernen der Automobilindustrie statt. Du kommst in der Entwicklung von Geräten, Großmaschinen, Anlagen und effizienten Maschinenketten zum Einsatz, die für Saat, Ernte oder Viehzucht benötigt werden. Dabei handelt es sich z.B. um Mähdrescher, Bewässerungsanlagen und autonom arbeitende Melkmaschinen. Diese Automatisierung ist einer der spannendsten Trends im Landmaschinenbau. Agraringenieur:innen verknüpfen den klassischen Maschinenbau mit Informationstechnik und können so autonom gesteuerte oder künstlich intelligente Maschinen entwickeln. Beispielsweise werden bereits Roboter in der Traubenernte oder Drohnen zum Ausstreuen von Saatgut genutzt.
  • Lebensmitteltechnologie: Du kannst Dich in der Lebensmittelindustrie auf die Weiterverarbeitung und Nutzung von landwirtschaftlich gewonnenen Rohstoffen und Gütern spezialisieren. Beispielsweise entwickelst Du dann Verfahren zur Verbesserung der Haltbarkeit von Milchprodukten.
  • Entwicklungshilfe: Als Agraringenieur:in kannst Du auch im Ausland in den Beruf einsteigen und Gutes tun. In Entwicklungsländern planst Du etwa landwirtschaftliche Systeme und Betriebe, die an extreme Trockenheit oder besondere Bodenzusammensetzungen angepasst sind.
  • Alternative Anbaumethoden: Wir kriegen es alle mit: Die Sommer werden immer heißer, Wasser ist zum Teil Mangelware und das hat natürlich auch Auswirkungen auf die klassische Landwirtschaft. Gemeinsam mit Deinen Kolleg:innen aus der Biologie entwickelst Du etwa Konzepte zum Vertical Farming oder anderen Anbaumethoden, die nahezu unabhängig von äußeren Einflussfaktoren wie dem Wetter sind und möglichst ressourcenschonend einen großen Obst- und Gemüse-Ertrag liefern.

Woran erkennst Du, dass Du eine Agraringenieur:in bist?

Du bist nicht nur absoluter Pro in Naturwissenschaften und Mathe, sondern auch körperlich belastbar. Als Agraringenieur:in sitzt Du nämlich nicht nur am Schreibtisch und erstellst Konzepte, sondern packst durchaus auch mal selbst auf dem Bauernhof mit an, erfährst am eigenen Leib, wo es bei den Abläufen und Maschinen hakt und entwickelst anschließend Lösungen. Du verfügst über ein mechanisch-technisches Verständnis und interessierst Dich für Landwirtschaft und Geotechnik. Du kannst lösungsorientiert Denken und hast eine organisierte und strukturierte Arbeitsweise. Außerdem arbeitest Du gerne im Team, bist kreativ und kommunikationsfähig.

Kurz gesagt:
  • Als Agraringenieur:in planst Du landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten, baust Landmaschinen wie Mähdrescher oder Traktoren oder verarbeitest die geernteten Rohstoffe und Güter.
  • Du kannst vor allem im Maschinenbau, der Lebensmittelindustrie oder in der Forschung in den Beruf starten.
  • Du kombinierst Dein Wissen aus Biologie, Chemie, Technik und Ökonomie oder arbeitest zukunftsweisend mit Deinen Kolleg:innen aus der Informationstechnik an autonomen und intelligenten Maschinen.

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