Marc Sancho Roth, Unterabteilungsleiter Abwasserüberwachung
Nutze die Chance, Sinnstiftendes zu tun.
Von Marc Sancho Roth
Nach Ihrem Studium haben Sie als junger Umweltingenieur einen ungewöhnlichen Weg gewählt. Erzählen Sie, wie es dazu kam und wie Sie bei der Münchner Stadtentwässerung (MSE) angefangen haben.
Das Umweltingenieurstudium eröffnet viele spannende berufliche Möglichkeiten in den verschiedensten Bereichen. Und so stand ich, wie so viele Kommiliton*innen, vor der Qual der Wahl – und der Frage, wohin ich meinen beruflichen Fokus richten will.
Entwicklungshilfe, Doktorarbeit oder Ingenieurbüro waren die mir naheliegendsten Optionen, denen ich mich widmen wollte. Dass ich dann mit meinem hohen Bedürfnis an Flexibilität und einer ausgeprägten Abenteuerlust als Münchner Stadtbeamter ende, hätte ich als Student nie gedacht.
Die Professorin, die meine Master Thesis betreute, hat mir damals das Baureferendariat und eine Tätigkeit bei der MSE empfohlen. Das Baureferendariat ist eigentlich nichts anderes als ein Traineeprogramm in der Wasserwirtschaftsverwaltung. Man vertieft sich im Umweltrecht und erhält einen weitreichenden Einblick in die vielfältige Praxis, vom Wasserbau bis zur Kläranlage.
Die endgültige Entscheidung für die MSE war dann eine Bauchentscheidung, die nach dem äußerst professionellen Vorstellungsgespräch fiel.
Als frisch gebackener Regierungsbaumeister (Titel nach Referendariatsabschluss) durfte ich bei der MSE das zentrale Controlling unterstützen. Neben dem Alltagsgeschäft, wie Entscheidungsunterstützung der Werkleitung oder Ausübung des Berichtswesens, leitete ich verschiedene Arbeitsgruppen oder wirkte in diesen mit. Dadurch erhielt ich einen sehr guten Überblick über das ganze Unternehmen. Nach vier Jahren im Controlling habe ich dann die Leitung der Unterabteilung Abwasserüberwachung übernommen.
Würden Sie den Weg wieder gehen?
Ganz klar Ja. Die Professorin hatte damals recht und mein Bauchgefühl hat mich auch nicht getäuscht. Die Entscheidung für die MSE und für das Baureferendariat sowie die Zuordnung zum Controlling waren gerade aus fachlicher Sicht spannend. Man wird interdisziplinär sogar in Rechtsthemen ausgebildet und erhält einen Einblick in die ganze Branche und mit der Zeit ein gutes Gespür dafür, was aus technischer Sicht funktioniert oder eben nicht. Wahrscheinlich hätte ich auch nicht ein so großes Interesse an meiner jetzigen Stelle entwickelt, wenn ich nicht die Schnittstelle über das technische Controlling gehabt hätte.
Wofür ist Ihr Fachbereich genau verantwortlich?
Die Abwasserüberwachung überwacht die Vorbehandlungsanlagen von Industrie- und Gewerbe. Das betrifft den Fettabscheider im kleinen Restaurant um die Ecke bis zu der Großindustrie wie Brauereien oder Fahrzeughersteller.
Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit?
Mein Job ist extrem abwechslungsreich. Um eine*n Kund*in wirklich fundiert beraten oder eine Vorbehandlungsanlagengenehmigung erteilen zu können, muss man die Produktionsprozesse nachvollziehen und prüfen, welche Abwässer anfallen und was für Inhaltsstoffe/Schadstoffe zu erwarten sind. Das ist zwar sehr komplex, hat aber auch einen gewissen „Sightseeing-Effekt“ und man lernt fast täglich was Neues..
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