Informationstechnik studieren

IT und Technik verbinden: Das kommt im Studium auf Dich zu

Tim Lamkemeyer
Eine Person die etwas auf einer Platine festschraubt.

Die Informationstechnik ist ein Fachgebiet, das Informatik mit einem Ingenieurbereich kombiniert - häufig mit der Elektrotechnik. Dein Studium zur Ingenieur:in für Informationstechnik ist interdisziplinär aufgebaut und besteht aus Modulen der Mathematik, Physik, Informatik und – in aller Regel – der Elektrotechnik. Während Deiner Zeit an der Uni lernst Du, wie beispielsweise Roboter in Produktionsanlagen oder Smart-Home-Geräte funktionieren und welche Software nötig ist, damit die Fertigung reibungslos abläuft oder die smarte Lampe wirklich auf Befehl leuchtet.

In der Theorie

Das Informationstechnik-Studium wird immer häufiger von den Hochschulen angeboten, da es verschiedene Fachbereiche miteinander kombiniert und daher besonders guten Anwendungskontext geben kann. Die einzelnen Universitäten und Fachhochschulen setzen in ihren Lehrplänen dabei unterschiedliche Schwerpunkte. Je nachdem, ob Du Dich etwa für die Zusammenhänge zwischen Hard- und Software von Smartphones, die Übertragung von TV-Signalen, fahrerlose Transportsysteme, Hochfrequenztechnik oder Kommunikationsnetze interessierst, gibt es unter anderem spezialisierte Studiengänge wie Medientechnik, Kommunikationstechnik oder Ingenieurinformatik. Wenn Du bereits vor Deinem Studium ganz genau weißt, was Du nach Deiner Zeit an der Uni machen möchtest, lohnt es sich, wenn Du die Schwerpunkte verschiedener Studiengänge vergleichst. Wenn Du Dich eher breit aufstellen möchtest, ist für Dich eher ein übergeordneter Studiengang sinnvoll, in dem Du einen Überblick über die Basics in verschiedenen Einsatzfeldern und Branchen bekommst.

Wie in den meisten Fachbereichen des Ingenieurwesens sind die Grundlagen Deines Informationstechnik-Studiums Mathe, Chemie, Physik und Informatik. Während Dein Studium relativ breit gefächert anfängt und die einzelnen Teilbereiche eher als voneinander getrennte Disziplinen betrachtet werden, spezialisieren sich die Vorlesungen im weiteren Verlauf immer mehr auf die Elektrotechnik, Informatik und darauf, wie diese beiden Disziplinen zusammenarbeiten. Deine Studienzeit beginnt also etwa mit Vorlesungen zu Themen wie:

  • Messtechnik
  • Ingenieurmathematik
  • Elektronik
  • Sensorik
  • Physik
  • Elektrische Maschinen
  • Informatik

 

Im Laufe der Semester und vor allem während Deines Master-Studiengangs werden die IT- und Elektroinhalte dann immer weiter miteinander verstrickt und Du hast z.B. auch die folgenden Module in Deinem Stundenplan:

  • Softwaretechnik
  • Signalübertragung
  • Rechnerarchitektur
  • Technische Informatik
  • Systemorientierte Informatik
  • Kommunikationstechnologie
  • Signal- und Mikroprozessortechnik
  • Mikroprozessortechnik
  • Mikrosystemtechnik
  • Elektronische Gerätetechnik
  • Machine Learning
  • Mensch-Computer-Interaktionen
  • IT-Security 

 

Häufig beinhaltet Dein Studium aber nicht nur Vorlesungen und Seminare, sondern auch Projektarbeiten und Laborübungen. Je nach Hochschule absolvierst Du während des Studiums auch Industriepraktika, in denen Du Dein bisher gesammeltes Wissen über computergestützte Logistik oder Roboter in der Medizin- und Pharmaindustrie bereits anwenden kannst.

Das Informationstechnik-Studium ist sehr anspruchsvoll, weil es zwei Fachbereiche – die IT und die Elektrotechnik – miteinander verknüpft. Die Regelstudienzeit für den Bachelorabschluss beträgt an den meisten Unis 6 Semester. Realistisch betrachtet kannst Du aber mit 8 bis 10 Semestern rechnen, bis Du Deinen ersten akademischen Abschluss in der Tasche hast. Für den anschließenden Master-Studiengang kannst Du nochmal 3-5 Semester Regelstudienzeit draufpacken – abhängig davon, an welcher Hochschule und ob Du in Vollzeit oder berufsbegleitend studierst.

In der Praxis

Nach Deinem Informationstechnik-Studium bist Du IT-Ingenieur:in und trägst als akademischen Grad entweder Bachelor/Master of Science oder Bachelor/Master of Engineering. Du hast für Deinen Berufseinstieg die Wahl aus vielen verschiedenen Branchen sowie Funktionen und Tätigkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen: Du kannst Dir z.B. überlegen, ob Du eher im Bereich Forschung neue Algorithmen zur Radarsignalverarbeitung auf analogen Quantencomputern erarbeiten, die Entwicklung von Knowledge-based Engineering vorantreiben oder in der Konstruktion neuer Roboter für die Automobilproduktion konzipieren möchtest. Aber auch die Produktion, das Projektmanagement oder der Vertrieb sind interessante Arbeitsbereiche für IT-Ingenieur:innen. In erster Linie beschäftigst Du Dich in Deinem beruflichen Alltag aber meistens mit der Entwicklung neuer Bauelemente, Software, Geräte, Maschinen, Anlagen und Systemen zur Informationsübertragung.

Die meisten IT-Ingenieur:innen arbeiten in der IKT-Branche, der Elektroindustrie oder dem Maschinen- und Anlagenbau. Aber auch die Automobilindustrie ist dank kamerabasierten Notbremsassistenten, integrierten Navigationssystemen und den starken Fortschritten hin zum autonomen Fahren ein spannender und zukunftssicherer Arbeitgeber für Dich. Darüber hinaus kannst Du als Informationstechniker:in auch in der Logistik, der Luft- und Raumfahrtindustrie oder dem Bauwesen interessante Einstiegsmöglichkeiten finden.

Weitere Tätigkeitsfelder, in denen Du nach dem Studium durchstarten kannst, sind z.B. die Softwareentwicklung, Erneuerbare Energien, Multimedia-Kommunikationstechnologien, Mikro- und Nanoelektronik und die Robotik. Dein Studium im Fachbereich Informationstechnik bereitet Dich also vor allem auf innovative Einsatzbereiche vor, in denen Du jede Menge bewegen kannst!

Kurz gesagt:
  • Der Fachbereich Informationstechnik gehört i.d.R. zur Elektrotechnik und Du kannst ihn als eigenständiges Bachelor- oder Masterstudium absolvieren.
  • In den Vorlesungen lernst Du, wie Elektrotechnik und IT zusammenarbeiten können.
  • Du kannst nach dem Studium in vielen Branchen einsteigen und beispielsweise neue Fahrerassistenzsysteme ins Auto bringen oder innovative Roboter entwickeln.